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Gesichtslose Wikinger

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Version vom 6. Juli 2016, 21:14 Uhr von Annychaan (Diskussion | Beiträge) (Abenteuer Icon)

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Tagebuch eines Vermissten

Jahre lang gibt es bereits Gerüchte von den gesichtslosen Wikingern. Alle paar Jahre hört man im Dorf von dem einem Wanderer, der von den Leichen erzählt, denen die Gesichtshaut abgezogen wurde. Gibt man ihm einige Krüge Met und ein wenig Zeit, löst sich irgendwann seine Zunge und er beginnt seine Geschichte zu erzählen.

"Vor langer Zeit, damals als ich noch jung war, ging ich auf meine erste Wanderschaft. Ich suchte einen Jarlbären, der in der Gegend gesichtet wurde, um ihn zu erlegen. Ich war so jung und auf Ehre versessen... Ich folgte dem Bären also in den Wald nahe unseres Dorfes und -so dachte ich zumindest- ich hatte Glück: Die Spur war noch frisch. Ich folgte ihr einige Zeit. Die Sonne stand bereits tief, als ich ihn fand. Tot. Sie wurde erschlagen von mehreren Männern. Die Anzahl derer, die mich um meine Ehre brachten, konnte ich in der Verwüstung bei dem Kadaver nicht ausmachen. Ich beschloss umzukehren. Mir war nicht zu Ohren gekommen, dass ein Jagdtrupp von unserem Jarl ausgesandt worden war und langsam bekam ich es mit der Angst.

Ja, heute schäme ich mich nicht dies auszusprechen. Mein Instinkt täuschte mich nicht.

Es dämmerte bereits als der Waldrand in Sicht kam. Ich hatte das Ziel schon vor Augen, mein Heimatdorf war schon in Sichtweite. Als ich den Waldrand erreichte und auf den Weg zu meinem Dorf trat, erkannte ich einen Bauern mit seinem Karren am Straßenrand. Er war in Fluß neben dem Fußweg stecken geblieben. Ich sprach ihn an, um ihm zu helfen. Er war freundlich - ein guter Mann, ich werde sein Gesicht ne vergessen - und ich half ihm den Karren wieder auf die Straße zu hieven. Der Strom machte uns zu schaffen, doch letztendlich schafften wir es. Daraufhin lehnten wir uns beide kurz an den Karren, um kurz zu verschnaufen. Als ich aufblickte, stand er vor mir. Zuerst hielt ich ihn für den netten Bauern, doch rasch wurde mir klar, dass meine Augen mir einen Streich spielten. Dieser Mann war größer, viel größer. Mein Blick wanderte langsam seinen Körper hinauf. Er war sehr stark, das konnte man direkt an seinem Körper sehen - und an dem riesigen Schwert in seiner Hand, groß genug um einen Ochsen mit einem Hieb zu teilen. schließlich traf mein Blick sein Gesicht und damit seine Augen. Diese Augen. Ich werde sie nie vergessen...."

Dies war normalerweise die Stelle an der noch mehr Met nötig war, um den Wanderer weiter reden zu lassen. Nur wenige machen sich die Mühe, soviel Metallstücke in Met zu investieren, um das Ende zu hören. Ich jedoch habe es getan und teile diese Geschichte mit euch.

"..Sein Gesicht war bemalt, mit Runen die ich noch nie zuvor sah, geschweige denn deuten konnte. Sein Haar hingt verfilzt bis zu seiner Hüfte herunter - er muss es nie geschnitten haben. Sein Bart jedoch war kunstvoll geflochten mit vielen Glänzenden Dingen verziert. Doch die Augen... sie waren blutunterlaufen, so als hätte er sein Leben lang ins Feuer gestarrt und in ihnen loderte - ganz im Gegensatz zu ihrer hellblauen Eigenfarbe - ein verrücktes gelbes Funkeln. Ich nässte meine Hosen und rannte blindlings los. Weg einfach nur weg, wollte ich.Ich stolperte am Karren vorbei in Richtung des Dorfes. Ein kurzer Blick nach links zeigte mir die entsetztliche Szene: Der Bauer lag blutüberströmt mit dem Rücken am Karren. Über ihm ragte ein zweiter Verrückter auf , mindestens ebenso groß und schrecklich wie der Andere. Er kniete gerade über dem toten Bauern und nestelte an dessen Gesicht herum. Als er mich rennen hörte, drehte er sich grunzend um, um mich zu verfolgen. Dadurch gab er den Blick auf das Gesicht des Bauern frei. Die linke Gesichtshälfte war ganz normal, der Bauer lächelte, so als würde er graden jemanden Fremden begrüßen. Die rechte Hälfte jedoch... Sie hing lose herab, sodass Fleisch,Sehnen und Knochen sichtbar waren. Sofort musste ich mich übergeben, was meiner Flucht ein jähes Ende bereitete. Über mein Magenprodukt gebeugt hörte ich eine Stimme hinter mir. "Du bist nicht würdig, ein Antlitz zu tragen. Gib mir deine Maske und gehe in deiner wahren Form nach Valhalla. Ich werde deinem Antlitz zu Ehre verhelfen und sie dir jenseits von Durnholm zurückgeben. Sei mir dankbar." Dann schlug der Irre mir mit seinem Schwertknauf gegen den Kopf. Ich spürte eine Explosion in meinem Kopf, vor meinen Augen tanzten Sterne. Das letzte was ich fühlte war kühles Nass.

Später erfuhr ich von dem Fischer, der mich aus dem Fluß zog, dass der arme Bauer tot und ohne Gesicht aufgefunden wurde. -Rmmpf- Ich werde mich jetzt hinlegen, habt dank für das gute Met."

Die Geschichte des Wanderers gibt mir heute zu denken. Was waren das für Männer? Waren es überhaupt Männer? Dieses Gerede von Valhalla und Durnholm - waren es Boten unserer Götter? Führen sie uns auf den Pfad zur heiligen Tafel? Nichts würde ich mir mehr wünschen. Ich muss sie finden.


Hauke approved.png Dieser Artikel von Vraccas wurde am 06.07.2016 in dieser Version in die Welt von B.E.A.R.D.S. aufgenommen.