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Großer Tusenbeen

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Version vom 2. Januar 2016, 14:37 Uhr von Aleph (Diskussion | Beiträge)

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Der Große Tusenbeen (von Tusen-, "Tausend" und Been, "Bein"), auch Pokkerføtter (von For pokker!, "Verdammt!" und Fot, "Fuß") genannt, ist der größte bekannte Vertreter aus der Klasse der Hundertfüßer (Chilopoda). Die Art hat ein weitreichendes Beutespektrum und ist aufgrund ihres giftigen Bisses und einer Vielzahl an Schauergeschichten recht bekannt. Über die tatsächliche Lebensweise der Arthropoden wissen die meisten Menschen allerdings sehr wenig.

Tusenbeen.png

Merkmale

Der Große Tusenbeen besitzt die typische segmentierte Körperform der Hundertfüßer. Mit Längen von bis zu 40 cm ist er der mit Abstand größte bekannte Vertreter der Chilopoda. Wegen der stets ungeraden Anzahl an Segmenten hat der Große Tusenbeen, wie alle anderen Hundertfüßer, nie tatsächlich 100 Beine. Die "Tusen" im Namen sind der Tatsache geschuldet, dass die meisten Einwohner Skarnlands nicht in der Lage sind bis Hundert, geschweige denn bis Tausend zu zählen. Die Mandibeln (Kauwerkzeuge) der Tiere sind äußerst kräftig und können ohne Schwierigkeiten Chitinpanzer und Schuppen kleinerer Reptilien durchdringen. Das erste Laufbeinpaar ist taxontypisch zu gewaltigen Giftklauen umgewandelt, das letzte Beinpaar ist vergrößert und wird als Zange zum Festhalten von Beutetieren verwendet.

Verbreitung und Lebensweise

Große Tusenbeene kommen in vielen Bereichen der Welt vor. Sie halten sich bevorzugt in Wäldern und Höhlen auf, wenn die Temperatur im Winter den Gefrierpunkt erreicht ziehen sie sich allerdings vollständig in die vergleichsweise mild temperierten Höhlen zurück. Des Nachts wird auf langen Streifzügen gejagt. Dabei stellen die Tiere ihrer Beute aktiv nach, was dank ihrer flinken Fortbewegung auch oft zum Erfolg führt. Sobald sie ein Opfer zu fassen kriegen verbeißen sie sich mit ihren Kauwerkzeugen und versuchen das Tier mit ihrem Körper zu umschlingen, um auch mit den Hinterbeinen zupacken zu können. Die Beute wird dann bei lebendigem Leib verspeist. Dabei ist es dem Hundertfüßer völlig egal, was er zwischen die Mandibeln bekommt. Durch ihr starkes Gift können sie es mit vergleichsweise großen Gegnern aufnehmen. Das Beutespektrum umfasst fast sämtliche wirbellose Tiere, Mäuse, Amphibien, Eidechsen und sogar kleine Schlangen. Es gibt Berichte von Großen Tusenbeenen, die von Höhlendecken herabhängend Fledermäuse gefangen haben sollen. Karlina Rolfe beschreibt die Tiere in ihrem Werk Gliederfüßer und Gewürm als "[...]das garstigste und größenwahnsinnigste Getier[...]", das ihr je untergekommen sei. Sie sind äußerst aggressiv und weichen bei Störungen durch Menschen nicht zurück, sondern verteidigen sich vehement mit ihren Giftklauen.

Gift

Für erwachsene Menschen sind Tusenbeenbisse selten lebensbedrohlich. Während das Gift des Lampenwebers eine lähmende Wirkung hat, verursacht der Biss der Hundertfüßer extreme Schmerzen. Die Wunde schwillt meist explosionsartig an, während sich der Schmerz wellenartig über den ganzen Körper ausbreitet. Übelkeit und Schwindelgefühle sind oftmals Begleiterscheinungen der Vergiftung. Bei verletzten, kranken und alten Menschen oder Kindern und Säuglingen kann der Biss durchaus tödliche Folgen haben. Auch tote Hunde (meist mit den Resten eines genau so toten Hundertfüßers im Maul) werden hin und wieder von Dorfbewohnern Skalmes beklagt. Der umgangssprachliche Name Pokkerføtter (von For pokker!, "Verdammt!" und Fot, "Fuß") geht wahrscheinlich auf fehlgeleitete Annäherungsversuche zu den Tieren zurück. Das Gift ist für Alchemisten zwar interessant, das unumgängliche Wesen der Tiere macht sie aber zu eher unbeliebten Haustieren. Aufgrund der Existenz stärkerer Gifte von weniger unangenehmen Zeitgenossen lohnt es sich meist nicht den Tusenbeenen nachzustellen.

Folklore

Tusenbeene sind eine beliebte Vorlage für Kreaturen in Schauergeschichten und Märchen. Ihre Größe und die Auswirkungen ihrer Giftbisse werden dabei natürlich stets maßlos übertrieben. Gern werden sie dabei auch als in ganzen Scharen vorkommend beschrieben, während sie in Wirklichkeit als adulte Tiere meist Einzelgänger sind.