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Staffel 1

B.E.A.R.D.S. Folge 6

Aus B.E.A.R.D.S. Wiki

Version vom 10. Februar 2017, 22:15 Uhr von Annychaan (Diskussion | Beiträge) (→‎Kapitel 5: Wesen aus einer anderen Welt)
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Die erste Folge wurde am 27.01.2017 auf Youtube übertragen.

Hier findet ihr künftig eine Zusammenfassung der Geschehnisse aus der sechsten Folge B.E.A.R.D.S.

B.E.A.R.D.S. Folge 6
Ausstrahlungsdatum: 27.01.2017
Anzutreffende Charaktere::
Orte::
VoDs:: [Part 1][Part 2]

[Part 3][Part 4] [Part 5]


Kapitel 1: Wellenbrecher

Jede Hoffnung scheint zu schwinden, denn das Ziel, dass zum Greifen nah schien, segelt, so die Befürchtung der vier Jarls, just in diesem Moment in Richtung ihrer Heimat. Ginø konnte fliehen. Doch so schnell geben sich die Krieger Skalmes nicht geschlagen. Zu viel ist geschehen als dass sie nun ihre Waffen nieder legen würden und so eilen sie, mit dem Kopf des toten Torlørds durch den Hinterausgang der Halle gen Hafen, in dem zuvor noch das Schiff Ginøs vor Anker lag. Sie wissen: Ginø braucht etwa sieben Tage um in ihrer Heimat anzukommen, doch er hat einen deutlichen Vorsprung, den es einzuholen gilt. Sie schaffen es schnell und ohne groß Aufsehen zu erwecken in Richtung der See, die Wachendichte nimmt jedoch bei jedem Schritt zu. Immer mehr Gefolgschaft des Torlørds tummelt sich, je näher sie den Booten, die sie schon von weitem sehen, kommen und umso schwieriger wird es sich ungesehen nach vorne zu kämpfen. Von der Ferne jedoch lassen sich an der Anlegestelle die den grün-weißen Segeln eines ganz besonderen Schiffes erahnen. Da sie keiner zu erkennen scheint und offenbar noch niemand den Kampf im Haus des Torlørds bislang gemeldet hat wittern sie ihre Chance auf friedlichem Weg an ihr Schiff zu gelangen. Die Zeit rennt unerbittlich und die Sonne der Abenddämmerung senkt sich mittlerweile hinweg über die Häuser der Lindingmark. Am Pier angekommen vernehmen sie ein Gespräch zwischen zwei Personen, eine davon eine der Wachen. „Du verdammter Hund. Was suchst du hier? Ich schlitz dich auf wenn ich dich hier nochmal sehe! Mach, dass du davon kommst.“, kurz darauf sehen sie eine Person eilig den Hafen verlassend. Strenge Bewachung also. Der ganze Pier ist zugestellt mit Kisten und anderen Gegenständen, die den Blick über die gesamte Situation versperren. An der Seite des Piers befindet sich ein Käfig im Wasser, was darin ist ist jedoch nicht klar. Kann sich Kunge darin befinden? Sie stecken ihre Köpfe zusammen und beschließen, dass Tjark sich den Wachen nähern soll. Er schleicht nach vorne, dem Eingang des Hafens in Richtung des Steges, an dem der Käfig zu Wasser liegt, entgegen. Er geht in Deckung, sieht jedoch nicht sehr viel mehr als noch immer die Wache am Eingang. „Assassinen Attacke.“ murmelt der Ausbilder in seinen Bart, doch die Geräusche, die beim Annähern an die Wache entstehen lassen diese aufhorchen. Im Schutz der Dunkelheit zieht sich Tjark eilig zurück, begünstigt durch die geräuschvolle Ablenkung seines Freundes Steppken. Glück im Unglück. Plan B muss her. Weibliche Ablenkung, in der Gestalt von Steppken und Gerinoma, stapft in Richtung der Wache. „Halt. Wer da?“ Gerinomas Versuche ihn zu betören misslingen leider. Die Wache ist wenig beeindruckt. „Dieser Pier ist gesperrt.“ Erwidert der Mann trocken. Steppken versucht sich zu nähern und seine, um in diesem Fall eher „ihre“, Betörenkünste anzuwenden. Tjark indes versucht erneut sich der Wache zu nähern, diese jedoch ist äußerst aufmerksam, dreht sich um und zieht sein Schwert gegen Tjark, der sich aus Reflex zur Tarnung leicht von der Wache wegdreht und beginnt seine Blase zu entleeren. „Verschwindet sofort oder ich schlag Alarm.“ Gibt er als letzte Warnung von sich. Rückzug ist angesagt. Die Inspektion des Käfiginhaltes muss also warten. Zurück in sicherer Entfernung muss ein neuer Weg gefunden werden. Ein Blick über einen der Kistenstapel, auf den Tjark hinaufsteigt, gibt neue Hinweise darauf, wie sie zum Steg an dem die Schiffe vor Anker liegen, gelangen können. Er erkennt einen freien Weg zwischen den Kisten hindurch, den er seinen Kammeraden beschreibt. Mehr oder weniger schnell wird sich die Route gemerkt und so huschen die Vier den voll beladenen Steg entlang um schließlich an der Bolger Kutt, das hart erkämpfte, zeitweise verlorene Gut und eines der besten Schiffe der Wölmsee, anzukommen. Sie laufen an Bord, leisten einige Überzeugungsarbeit an der sich dort befindenden, ihnen zum Teil unbekannten, Crew, bei der Geronimas Argumente ausreichen, um diese dazu zu bewegen mit dem riesigen Schiff in See zu stechen. Sie fahren ein paar Meter als den Jarls auffällt, dass sich in ihrer unmittelbaren Nähe noch immer das Schiff mit dem Käfig befindet, in den sie nun einiges mehr an Einsicht haben. Ein Bjørnwhaljunges, offenbar verletzt, ist gefangen hinter einer Konstruktion aus Holz. Der Anblick des Tieres bewegt die vier Jarls sehr und so beschließen sie, trotz dessen das Eile geboten ist, dem armen Wesen zu helfen. Tjark, der ins Wasser springt, befreit das Tier es aus den Fängen der Freisen. Die neugewonnene Freiheit genießend eilt dieses sogleich in Richtung der offenen See, dem die vier Jarls nach Tjarks Rückkehr unmittelbar folgen. Schließlich müssen sie ihre Heimat retten und noch liegt ein langer Weg vor ihnen.

Kapitel 2: Von blinden Passagieren und Hochstaplern

Der Richtung folgend, in die das zu Schiff Ginøs entfloh, führt der Weg entlang an der Küsten des Eirnlandes, die offene See suchend. Unter Deck hat sich ein blinder Passagier gemogelt, jedenfalls scheint die gesamte Crew die Person nicht zu kennen. Grund genug um ihm etwas auf den Zahn zu fühlen. In den Lagerräumen des Schiffbauches nehmen sie den jungen Mann, etwas um die 20 Jahre alt und leicht verstört wirkend, praktisch ins Kreuzverhör und pressen so Unmengen an Informationen aus dem Kerl heraus. Er erklärt, dass sein Name Funsur sei. Er sei ein Lehrling des Alchemisten gewesen und gibt Einblicke darin, wie sein bisheriges Leben bei eben diesem Schreckensmeister verlief. „Ich musste schreckliche Experimente mit ansehen und dabei helfen.“ stammelt die verschreckte Gestalt den Vieren entgegen. „Tote und lebendige Menschen mussten wir ihm bringen. Unmengen.“ Seine Stimme bricht bei der Erzählung immer wieder weg und sie können kleine Tränen in seinem Gesicht erahnen. Er ist offenbar gezeichnet von dieser Erfahrung. „Nach Tagen mussten wir die Leichen wieder entsorgen. Ohne Gesichter…“. Tjark redet beruhigend auf den Jungen ein um ihm den Mut zu geben weiter zu sprechen. „Er hat mit einer uralten Waffe experimentiert. >>Älter als alles was wir kennen<< sagte er. Etwas, dass schon vor den Eiren existiert haben sollen. Die ersten Proben haben wir aus dem Skarnland geholt. Ich weiß nur, dass es diesen Singhsong geben soll. Mehr weiß ich nicht.“ Erneut bricht er unter Tränen zusammen. Als Dank seiner Offenheit ihnen gegenüber und als Zeichen des Trostes übergibt Steppken ein paar Taler, mit denen er dankbar aus dem Schiffsbug trottet, noch immer schlurzend. Ein Moment der Stille tritt ein.
Doch zurück zum Tagesgeschäft, an dessen Werk sich Geronima sogleich macht. Sie wuselt durch den Innenraum des Schiffes in eine Kajüte, vorbei an einigen Kisten, bis sie das Ziel ihrer Begierde erreicht: Ein kleiner Tisch. Kurz kramt sie einen Zettel hervor, den sie vor nicht allzu langer Zeit von einer Frau namens Hulle erhielt, auf dem, nach einigem Rätselraten, eine Nachricht zu entziffern war. Diese hatte mit eben diesem Tisch zu tun, vor dem die Schamanin in die Knie geht. Schnell ist das Gesuchte gefunden und ein Geldsäckchen hervorgeholt. Man kann ja nie wissen. Tjark indes geht zurück an Deck und muss feststellen, dass sie sich einer Verengung des Wassers nähern, welche die letzte Hürde zur offenen See darstellt. Seine Kammeraden treten flugs an ihn heran. An beiden Seiten sind Wachtürme postiert. Ob sie dort ungehindert vorbeikommen werden? Im Schein der Dämmerung nähern sie sich den hölzernen Gebilden, von weitem sind die Umrisse eines Mannes zu erkennen, bis die ersten langen Sonnenstrahlen in Verbindung mit der rauen See ein Lichtspiel präsentieren, welches verzaubert und den Mann hell erleuchten lassen. Die Ruhe vor dem Sturm? Die Männer auf dem Schiff machen sich kampfbereit, als die Stimme der Wache an sie herantritt. „Halt. Wohin des Weges? Zoll ist zu entrichten. Was führt ihr mit euch?“ Nach einigem Nachfragen erfahren sie, dass eben dieser Zoll für das Passieren notwendig sei und eine beachtliche Gebühr von 70 Goldstücken betrage, der dem Lohn entsprich, der eigentlich für die Crew vorgesehen ist. Geben sie nun der Wache eben dieses Geld wird die Mannschaft nicht sehr erfreut darüber sein. Daher muss eine andere Lösung her. Lasses Frage, ob ein Schiff vorbeigekommen sei, wird lediglich mit einem „Gute Bezahlung, gute Antworten“ von der Wach abgetan. „Gute Axt, bessere Antworten?“ erwidert Lasse hingegen. Tjark sieht sich den Turm etwas genauer an. Etwas stimmt mit den Wachen hinter den Fenstern des Turmes nicht, so seine Vermutung. Sie haben bislang nicht ein einziges Mal geblinzelt. Womöglich ist das alles eine Finte. Mit diesem neugewonnenen Wissen können sie es wagen den einzelnen Mann auf die Pelle zu rücken. Tjark zieht seinen Megamon hervor, direkt gefolgt von dem Kopf des Torlørds, den sie bisher mit sich führten. „Noch ein Wort, und du wirst in Stücke zerrissen.“ gibt er dem Mann auf dem Turm warnend zu verstehen. Er schreckt zurück und verzichtet auf das Geld. Mit erhobenen Haupt und einem weiteren Sieg in der Tasche, erfochten durch reine Rhetorik und der Hilfe eines abgetrennten Körperteiles, lassen die Vier die Länder des Eirnlandes hinter sich. Zum Abschied wirft Steppken dem armen Tropf noch ein Goldstück nach oben. Er hat es ja und so reisen sie weiter, dem Horizont entgegen.

Kapitel 3: Der Fall der drei Matrosen

Langsam nur kommen sie voran. Der einzige Hoffnungsschimmer sind drei schwache Lichter in der Ferne, doch welches dieser drei das Schiff ist, welches sie zu verfolgen versuchen, lässt sich nur erahnen. Unsicherheit legt sich über die Gemüter der Jarls an Deck. Doch Hilfe kündig sich im gleichen Moment an, da drei Mitglieder aus der Crew an die Jarls herantreten, die allesamt behaupten, sie wüssten welches der drei Schiffe das gesuchte ist. Da wäre einmal der Schiffsjunge Pipp. Er behauptet sie müssen dem Licht ganz links folgen. Frölle Fuhl, die Navigatorin hingegen hat eine ganz andere Meinung. Sie sagt, sie sei sich sicher, dass das mittlere der Schiffe dem entflohenen Ginø gehöre. Der Decksmann Bosse Grünstahl schiebt sich nach vorne und gibt auch seine Behauptung zum Besten. Er sei der Überzeugung das rechte der Lichter ist das gesuchte Schiff. Drei Meinungen, die jeweils alle etwas anderes sagen. Irgendetwas kann hier also nicht stimmen und die Vier beginnen einen nach dem anderen zu befragen, wie er oder sie auf diese Behauptung kommen würde. Pipp sei zuvor Schiffsjunge auf der Amme, das Schiff Singhsongs, gewesen. Er sei dort zuständig gewesen für die Beleuchtung an Deck und keine andere Laterne auf hoher See würde so schimmern wie die der Amme. Er würde diese Lichter stets wiedererkennen und so tippt er auf das linke Schiff. Frölles Erklärung bezieht sie aus ihrem Fachwissen. Das Schiff Singhsongs sei ein mittelklassiges bis gutes Schiff und mit der möglichen Geschwindigkeit, die dieses erzielen kann, unter Berücksichtigung des Vorsprunges und der Windbedingungen auf See kann vom erkennbaren Abstand nur das mittlere der Schiffe das gesuchte sein. Bosses Erklärung fällt dahingehend deutlich bodenständiger aus, der sich auf den Wellengang und den Spuren auf dem Wasser beruft. Der Schaum, der auf dem Wasser durch das Aufwirbeln eines Schiffes entsteht, bildet eine Spur, die zu dem rechten Schiff führt, so seine Vermutung. Auch nach diesen Erklärungen sind die Jarls keinen Schritt weiter. Geronima schaut sich Bosse genau an. Etwas in seinen Augen lässt sie vermuten, dass er etwas zu verbergen hat. Auch Frölle wirkt nervös und als Geronima sich Pipp zuwendet bricht dieser plötzlich zusammen. Er gesteht, dass er nicht die Wahrheit sage. Er habe es nicht böse gemeint. Er hoffte sich damit einen Vorteil verschaffen zu können. Einen nützlichen Tipp kann er den Jarls dennoch an die Hand geben. „Mal im Ernst. Fühlt mal Frölle auf den Zahn. Alle in der Crew wissen genau was man von der zu halten hat. Guckt doch mal was die so für nen Kram bei sich trägt!“. Weitere Einschüchterungsversuche bei dem Jungen führen zwar nicht dazu, dass dieser weitere Informationen preisgibt, doch der Kopf des Torlørds, den Tjark erneut in die Luft hebt, scheint ihn so zu beeindrucken, dass er vor Freude seinen Magen entleert. In dem Wissen, dass dieser nun alles offenlegte, was er mit sich herumschleppte, drehen die Jarls sich zu der Navigatorin um, die ungewöhnlich ruhig zu bleiben scheint. Sie hat nicht alles mit angehört, was der Schiffsjunge preisgab, doch und auch nach weiterer Nachfrage, ob sie die Wahrheit sage, bleibt sie bei ihrer Antwort. Die Freisin verzieht auch bei den Einschüchterungsversuchen Geronimas keine Miene. Dieses Theater geht Steppken und Lasse nun doch allmählich auf den Zeigen, denn es ist klar, dass etwas bei ihrer Aussage nicht stimmt und so packen sie die Dame an ihren Füßen und schütteln sie, bis aus ihr ein paar skarnländische Münzen aus den Taschen fallen und klirrend zu Boden sinken. Der Schiffsjunge hatte Recht. „Woher stammt dieses Gold?“ fragt Lasse mit einem bedrohlichen Grollen in seiner Stimme. Ein kurzer Moment der Stille, in der Frölle Lasse starr anblickt, doch diese wird unterbrochen von ihren letzten Worten „Das werdet ich NIE erfahren!“, nach denen sie sich mit ihrem Messer die Kehle aufschneidet. Die Crew, sichtlich beunruhigt was da vor sich geht muss mit ansehen, wie diese Frau jämmerlich verblutet. Zu vermerken bleibt der logische Schluss: Das mittlere Schiff ist nicht das, was sie zu verfolgen haben. Schulterzuckend drehen sich die Vier nun zum verbleibenden Informanten, zu Bosse, um, welcher immer wieder Steppken schöne Augen zu machen scheint. Dieser wittert seine Chance, wirft sich an den Seemann heran und lässt seine noch vorhandenen weiblichen Reize spielen um auf diesem Weg die Wahrheit aus ihm heraus zu locken. Er beteuert, dass er es nicht böse meinte und lediglich ein Schreiben mit ein paar Münzen darin über einen Raben erhielt, welches von dem anderen Schiff kam. Nachdem Bosse Steppken für seine Dienste entlohnte wird sich der Inhalt des Briefes genauer angesehen. Darin steht folgendes:
“Uta,
ich bin krank. Der Alchemist ist schuld. Ich weiß nicht ob ich Heim komme. Nimm dieses Geld und geh zu meinem Bruder. Er wird sich um dich kümmern.
In Liebe,
Jul.“ Das Schiff, auf dem sich der Alchemist befindet, muss das richtige sein, denn Funsurs Bericht, dass dieser mit Singhsong im Bunde sei, hallt in den Gedächtnissen der Vier nach, auch wenn Lasses Erinnerungen bereits leicht zu verblassen scheinen. Bosse zeigt ihnen das Gefährt, von dem die Nachricht entsendet wurde, dem rechten der Lichter, leider nicht ohne kurz Steppken einige verführerische Blicke zu zusenden. Er bereut seine Taten von vor einigen Minuten zutiefst.
Der neue Kurs steht damit und alle wären bereit die Verfolgung aufzunehmen, wäre da nicht das Problem mit dem Antrieb. Sie sind verdächtig langsam. Doch bevor sie überlegen können wie sie Fahrt aufnehmen sollen, auch wenn sie bereits Ballast wie den toten Körper der Navigatorin oder den Kopf Torbens über Board entsorgten, werden sie plötzlich von einer starken Kraft hinter sich angetrieben. Die Vier eilen ans Heck und erblicken einen leuchtenden Rücken. Das Waljunge namens Frilli, das sie retteten, will seine Schuld begleichen und so setzen sie mit voller Fahrt zur Verfolgung an.

Kapitel 4: Spuren der Vergangenheit

Sie kommen zum Stehen. Was ist geschehen? Die Vier blicken sogleich über die Reling ihres stolzen Schiffes. Sie sind auf eine Sandbank aufgekommen. Umnachtet von der Dämmerung des Abendlichtes verloren alle offenbar die Orientierung und so bemerkten sie nicht, dass sie geradewegs auf eine Insel zusteuerten, auf der sie nun gestrandet sind. Neben ihnen ein weiteres Schiff. Vollkommen zerschlagen liegen dessen Überreste im Sand verstreut. Singhsongs Schiff womöglich. Dann kann er nicht weit sein, so die Vermutung aller. Sogleich gehen die vier Jarls von Bord, gefolgt von 10 ausgewählten Männern, die ihnen mit ihrer Manneskraft zur Seite stehen sollen. Um sie herum werden nach und nach Leichen angespült, kalt und nass. Ein paar Gurte sind wohl noch zu gebrauchen, die auch sogleich eingesteckt werden. Zwischen den Überresten finden sie eine völlig durchnässte Karte, die offenbar den Weg ins Skarnland weist. Bräuchte Singhsong diese nicht noch? Weshalb liegt sie dann hier? Die Karte nehmen sie selbstverständlich an sich. „Funsur“ brüllt Tjark an Deck und kurz darauf wird der verängstigte Junge an Bord geschupst. Dieser blickt zu den Männern und Frauen hinunter. Auf die Frage hin, ob er einige der Sachen wiedererkennen würde gibt er zu verstehen, dass sie Karte, die sie fanden, ihm sehr bekannt vorkomme. Alphons hätte sie auf der Bolger Kutt gezeichnet, nachdem er aus einem Raum mit Gefangenen herauskam. Damit sind sie sich nun sicher: Es ist das gesuchte Schiff, auf dem sowohl der Alchemist als auch Ginø unterwegs waren. Fußspuren im Sand geben Preis, dass noch Leben auf der Insel sein muss. Mit dem Expeditionstrupp der Bolger Kutt kämpfen sie sich durch das Unterholz, weiter ins Innere der Insel, während die restliche Crew auf Lasses Geheiß, unter der Aufsicht Bosses, der sich als Entlohnung einige Minuten mit Steppken wünscht, auf dem Schiff zurückbleibt.
Nichts auf dieser freisischen Insel scheint den Männern und Frauen bekannt vor zu kommen. Weder Flora noch Fauna erinnern an ihre eigene Heimat, aber auch die eirenländische Natur ist nicht zu erblicken. An deren Stelle sprießen Pflanzen aus dem Boden hervor, die sie nicht zuordnen können. Eine Weggabelung mit einem Schild, beschriftet mit Buchstaben, die sie kaum entziffern können, soll Aufschluss darüber geben, wo sie sich befinden, jedoch lassen sich nur die drei Buchstaben H, A und M dechiffrieren. Das Schild ist verstärkt mit einzelnen Knochen. Drei weitere Wege führen von dieser Kreuzung weg. Der eine in Richtung des anderen Strandes, der andere wird ausgewiesen als Weg nach „Ham“ und der letzte führt in ein weiteres unbekanntes Terrain. Tjark macht sich mit vier Männern auf um den Strand zu inspizieren, Steppken und Gerinoma laufen in Richtung „Ham“ und Lasse folgt mit den restlichen sechs Männern den Spuren. Tjark, an dem zweiten Strand angekommen, entdeckt zwischen den körnigen Sandhaufen einige winzig kleine Fetzen von weißer, aber fester Art wie auch Metallreste, die nur ganz leicht zwischen dem Sand aufblitzen. Bis auf eine Handvoll glitzerndem Sand findet er jedoch nur einen leeren Strand vor den er mit den Männern, nach Hinweisen suchend, entlangläuft. Geronima und Steppken hingegen entdecken auf ihrem Weg, dessen Untergrund hart wie Stein ist, einen metallischen überwucherten Kasten, etwa so groß wie ein Pferdekarren, der gespickt ist mit Löchern. Nichts ist darin. Womöglich ein Haus? Doch dafür ist es zu winzig. Eine Klappe können sie an einem der Enden entdecken, als wäre es eine Truhe. Diese beherbergt an den Seiten des Innenraumes erschreckend grelle Farben, fast so als hätte jemand versucht die Seiten zu schmücken, doch hat diese Bemalung seine besten Jahre schon hinter sich. Um diese Erkenntnis reicher kehren sie zurück zum Startpunkt. Lasse und sein Teil der Crew steht plötzlich vor einer gewaltigen Tür aus Metall, die in einen Felsen eingelassen ist. Die Tür wurde vor kurzem aufgeschoben da der Boden an dieser Stelle aufgewühlt ist und einige Ranken, die um den gut bearbeiteten Felsen herum wuchsen, abgebrochen wurden. Bei dem Versuch die Tür zu öffnen verkeilt sich diese jedoch. Schnell ist der Schließmechanismus ausgemacht und ein Schloss, dessen Schlüsselloch einer eher ungewöhnlichen Form entstammt, ist das Einzige was die Männer vor dem Eintreten hindert. Zu ihrem Glück jedoch liegen Fragmente, dessen Teile Scharniere besitzen, direkt davor, von denen auszugehen ist, dass einer, bei richtiger Faltung von einem dieser Versatzstücke, den Schlüssel zu diesem Schloss darstellt. Während Tjark am anderen Ende der Insel, die er zum Teil mit den vier Männern zu umrunden scheint, das Frack von Singhsong entdeckt wird ihm der Umstand klar, dass die Insel nicht allzu groß zu sein scheint und eilt mit der Crew den bekannten Pfad entlang, an dem Wegweiser vorbei in Richtung der Fußspuren. Dort angekommen sind bereits Steppken und Gerinoma mit Lasse am überlegen, wie sie den Schlüssel zusammensetzen können und auch er schließt sich, nachdem sich alle kurz über das Gefundene ins Bild setzten, an. Tjark pickt sich eines heraus, auf gut Glück, nachdem die Gruppe lange Zeit überlegte. Mit Erfolg. Das Fragment lässt sich passend falten und so können sie den Öffnungsmechanismus betätigen. Einer der Mannschaft öffnet die Tür und zielstrebig treten sie ins Innere.

Kapitel 5: Wesen aus einer anderen Welt

Ein langer steinerner Tunnel tut sich vor ihnen auf, dem sie vorsichtig folgen. An dessen Ende befindet sich eine Art Türöffnung, durch die ein wenig Licht dringt, gefolgt von Stimmen. Tjark schleicht voran, stolpert jedoch, doch es passiert nicht. Unbeirrt geht Tjark weiter und findet hinter der Öffnung zwei Gestalten vor, die direkt in seine Richtung blicken, als haben sie ihn schon erwartet. Singhsong ist einer von ihnen, daneben eine größere Gestalt, gekleidet in eine Robe, der in der einen Hand eine Axt, in der anderen eine Phiole hält. Die Gestalt kommt ihm auf eine merkwürdige Art und Weise bekannt vor. Die anderen stoßen hinzu.
„Halt!“ dringt die krächzende Stimme Ginøs an sie heran. „Ihr werdet uns nicht aufhalten, Verräter. Ich will nur das Beste für unsere Heimat. Ich will sie vor etwas schützen, das kaum jemand zu erkennen vermag. So blind könnt ihr nicht sein. Nicht einmal ihr… ihr… Ich bin nämlich der Befreier! Seit meinem Aufbruch verfolgt ihr Narren mich. Mich, der mit dem Wissen um diesen Ort, auf der Suche nach mächtigen Verbündeten ging. Ach, all das kann euch doch nicht entgangen sein. Verrat im Skarnland, die merkwürdigen Leichen, fremde Schiffe auf unseren Meeren. Ich wollte die Freisen als Verbündete. Nur sie kannten den Weg hierher. Doch natürlich wollten sie etwas im Tausch. Und als Zeichen meines Vertrauens in sie…“ ein kurzes Schulterzucken beendet diesen Satz. Schließlich fährt er fort. „Im Herzen unserer Heimat schlummert etwas. Nicht ich bin euer Feind, nicht wir sind es. Wir suchen hier nach einer Heilung für das uralte Übel. Alphons zeigte mir…“ doch noch während Ginø spricht beginnt Alphons zu lachen und unterbricht ihn, indem er seine Stimme erhebt.
“Ach, wenn ihr Narren nur wüsstet. Einst war unsere Welt anders. Die Menschen lebten in gewaltigen Steinfesten, die alles in den Schatten stellen was wir heute kennen. Ihr Clans waren tausende von Männern stark und ihre Waffen konnten ganze Städte vernichten. Eines Tages allerdings schufen sie eine Waffe, die selbst für sie zu mächtig war. Eine Waffe, die eigentlich Heilung bringen sollte, doch stattdessen alles zerstörte, was die Menschen in Jahrtausenden erworben hatten. Keiner erinnerte sich mehr an diese Zeit. Sie alle hatten vergessen. Doch nicht ich. Ich entdeckte von neuem, was ihr Legenden nennen würdet, denn das Skarnland, eure Heimat, war einst von Eis bedeckt und verbarg die Schrecken der alten Welt. Beinahe hättet ihr mich entdeckt, doch ihr saht nicht, was ihr hättet sehen sollen. Meine Spuren verwischte ich, Zeugen schaffte ich aus dem Weg und verbarg meine Interessen hinter niederen Konflikten. Nicht mehr als eine kleine Störung ward ihr für mich. Hieltet meine Boten auf und verbargt Geheimnisse vor mir, die meinen Weg erleichtert hätten. Warum bestand meine Crew wohl aus wild zusammen gewürfelten Streunern? Warum wohl traft ihr auf alte Bekannte aus dem Skarnland, so weit weg von Zuhaus. Und wieso ließ ich euch mit Rolfes kämpfen, anstatt ihn zu unterstützen? Ich sage es euch. Weil ich für etwas Größeres kämpfe, etwas mächtigeres, etwas, was diese Welt in eine Dunkelheit stürzen wird, in der ich das einzige Licht und die Rettung bin.“
Bevor Alphons zu Ende sprechen kann dringt die Stimme Ginøs aus dem Hintergrund hervor. „NIEMALS du Monster“ und er ersticht ihn plötzlich von hinten. Nun geht alles ganz schnell. Alphons kann mit letzter Kraft eine seiner Wurfäxte in Richtung einer hölzernen Wand werfen, die dabei bricht. Singhsong gerät ins Stolpern, Alphons lässt die Phiole zu Boden fallen. Tjark hechtet nach dem kleinen Fläschchen, die er mit Mühe und Not vor Schaden bewahren kann, jedoch dringt eine Gestalt durch die aufgesplitterte Wand hindurch und vergräbt sogleich seine Zähne in Tjarks linken Oberarm, den Arm, an dessen unteren Ende der Megamon befestigt ist. Was in Bornes Namen ist das. Ein Mensch? Offenbar trifft diese Beschreibung es nicht ganz. Fast willenlos dringen weitere Körper, unbewaffnet, in den Raum, Tränen aus Blut rinnen über ihre Wangen und ihre Gesichter sind verzerrt, doch tot sind sie offenbar nicht. Die Crew der Jarls, die sich noch immer hinter ihnen befindet, schaut das Debakel mit an und verfällt umgehend in Panik, als sie die Gestalten sehen. Lasse kann sie beruhigen und gemeinsam zücken sie ihre Waffen um in die Schlacht zu ziehen. Der stämmige Krieger pariert den Schlag von einem der Wesen und kann kontern. Einen weiteren schlägt er zurück. Geronima lenkt sie ab mit einem ihrer Rauchbeutel, Steppken hingegen lässt den Pislmick laufen und schiebt einen der Dinger zurück, der sich jedoch, trotz des Schadens, nicht beirren lässt und weiter auf die Männer zurollt. Auch Tjark muss sich in seinem verletzten Zustand verteidigen. Er erhebt seinen Megamon und feuert in Richtung der Wand. Trotz einer Chance von eins zu sechs bleibt sein Arm, bis auf den Biss, unverletzt. Die Munition des Megamon zersplittert in Richtung der Wand und einige der Gestalten weichen zurück. Ginø zieht indes den verletzten Tjark zur Seite und erklärt, dass die Dosis ihn heilen könne, das Rezept des Gegenmittels jedoch ist mit Alphons Tod verloren gegangen. Doch wovor heilen? Zeit für Erklärungen bleibt nicht denn noch ist die Gefahr nicht gebannt. Neun Wesen lassen sich ausmachen, die definitiv nicht friedlich gesinnt sind. Lasse holt zu einer Schlagtechnik aus, die ihm sein Vater lehrte, dem Krabonir Galontibu, der aber nicht das gewünschte Ergebnis liefert, auch wenn einer der Wesen leblos zu Boden sinkt. Lasse gerät in Rage. Ginø verteidigt den verletzten Tjark, der die Phiole wegsteckt, und ruft der Gruppe entgegen: “Euer Freund ist infiziert. Wir müssen hier weg!“. Eine Krankheit hat diese Menschen befallen und lässt sie zu willenlosen Wesen werden? Eine weitere Gestalt sinkt leblos zu Boden. Ein kurzer Moment bleibt um mit Ginø zu kommunizieren. Wenn sie jetzt fliehen müssen sie Tjark, da er infiziert wurde, zurücklassen, denn die Phiole muss diese Insel verlassen um damit, sollte die Krankheit, die die Menschen hier befallen hat, sich ausbreiten, notfalls ihre Welt zu retten. Das kommt aber nicht in Frage. Die restlichen sieben Gestalten scheinen die letzten zu sein, also Alles oder Nichts. Da Gerinomas Chancen im Kampf nicht sehr vielversprechend sind sucht sie einen Ausweg, den sie in einem Riss in der Wand vermutet. Die anderen fechten indes die Wesen zurück. Wieder fällt eine Gestalt zu Boden. Tjark hält sich, trotz seiner Verletzung, wacker auf den Beinen. Lasse kann einen „Schwing-Schwing-Schwing“ landen, auch wenn er zwei seiner eignen Crewmitglieder damit enthauptet, doch mit unbändiger Wut tötet er zwei der gegnerischen Wesen, weitere werden schwer getroffen. Diese beeindruckende Tat eines Heroen lässt auch Ginø wieder Mut schöpfen, dessen schwächliche Arme leider sein Ziel verfehlen, doch kann er knapp einem Bissangriff des Wesens entrinnen, welches er zuvor noch zu töten versuchte. Die Crew erledigt in dieser Zeit zwei weitere Gestalten. Lediglich zwei Angreifer verbleiben noch. Geronima eilt indes zurück, in dem Wissen einen weiteren Ausgang entdeckt zu haben und versucht ihre Kammeraden, allen voran ihren besten Kämpfer Lasse, zu unterstützen. Nur knapp entrinnt Lasse einem Biss, holt aber gleich zum nächsten verheerenden Schlag aus, diesmal mit mehr „Schwung“. Auch wenn weitere der Crew unter die Schneide der Axt geraten fallen nun auch die letzten zu Boden. Der Kampf ist gewonnen. Nur kurz bleibt Zeit zu verschnaufen. Doch das finale Problem ist noch nicht gelöst: Tjark. Dieser fragt Ginø: „Was passiert mit mir?“. “Ich weiß auch nichts genaueres,“ krächzt er, “ich habe es nur mitangesehen aber du bist infiziert und all diese armen Seelen wurden gebissen von einem nach dem anderen und haben sich in das verwandelt, was ihr hier in Stücke gehauen habt.“ Auf die Frage hin was er nun tun solle antwortet Ginø leicht genervt: „Ok. Kurze Version: Entweder du pumpst dir das Zeug da in die Vene und überlebst oder ihr benutzt das um eventuelle Entkommende oder wiederaufkommende Seuchen zu heilen. Da hier aber die zehn zerhackten Bisschen sind, die ich gesehen habe, würde ich sagen rein mit der Pumpe!“ und sogleich trinkt Tjark das kleine Fläschchen leer. Der Druck und das Gefühl von innerer Zerrissenheit wird vertrieben von der aufkommenden Wärme, die seinen Körper durchströmt. Sie stehen nun auf der Insel. Singhsong ist bei ihnen und war die ganze Zeit eigentlich nie wirklich ihr Feind, sondern dachte, sie seien seiner gewesen. Alphons ist tot. Die Seuche scheint gebannt und so segeln sie heimwärts…

Epilog

Krüge schlagen aneinander, Gelächter dringt durch die Haupthalle eines beschaulichen kleinen Dorfes, dass sich selbst Skalme nennt, in dessen inneren ein großes Fest von stattet geht. Musik spielt, es wird getrunken, gegessen und gefeiert. Familie und Kinder, von denen komischerweise eins fehlt, tanzen und spielen zwischen den Männern, die auf ihren Sieg anstoßen. Die Helden des Dorfes prahlen mit ihren Geschichten und lassen das vergangene Review passieren. Auch Ginø gesellt sich dazu, feiert den Frieden in ihrem Land und ist erleichtert, dass sich alles zum Guten wendete. Die Geschichten, die hier am Tisch erzählt werden, werden vielleicht eines Tages zu Legenden. Die zu Sagen werden, die von kleinem Verrat und großen Verschwörungen handeln, von großen Kämpfen, von fernen Ländern, fremden Kulturen und von noch größeren Helden. Genauer gesagt von den vier größten Jarls des Skarnlandes: Tjark Gogontar, Steppken Pislmick, Gerinoma Rödnarock und Lasse Bluten.