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Staffel 1

B.E.A.R.D.S. Folge 5

Aus B.E.A.R.D.S. Wiki

(Weitergeleitet von B.E.A.R.D.S. Folge 5)

Die fünfte Folge wurde am 25.11.2016 auf Youtube Gaming übertragen.

Hier findet ihr künftig eine Zusammenfassung der Geschehnisse aus der fünften Folge B.E.A.R.D.S.

B.E.A.R.D.S. Folge 5
Ausstrahlungsdatum: 25.11.2016
Anzutreffende Charaktere::
Orte::
VoDs:: [Part 1][Part 2]

[Part 3][Part 4]

Kapitel 1: Teamwørk

Totenstille breitet sich über die alten Fischernetze des kleinen Seedorfes aus. Eine Feder, schwarz wie die Nacht, sinkt zu Boden, während ihr Besitzer sich seinen Weg zu seiner eigentlichen Heimat bahnt. Die feuchte und kalte Luft der Nacht, die über der Wölmsee liegt, peitscht um die Ohren von zwei tapferen Recken, die mit Mühe und Not der anrückenden Gefahr entkamen. Lasse Bluten und Steppken Pislmick ließen ihre Kameraden auf der Bolger Kutt zurück und eilten einer Gestalt hinterher, welche sie in einer Traumsequenz gefangen hielt. Tjark Gogontar und Geronima Rödnarok, besagte Gefährten, nahmen all ihren Mut zusammen um die mächtige Bolger Kutt wieder in ihre Gewalt bringen. Ohne Erfolg, wie Lasse und Steppken bei ihrer Abreise feststellen mussten, als sie sahen, dass ihre Freunde regelrecht überrannt wurden. Sorge im Herzen tragend wenden sie ihren Blick nach vorne. Ihnen offenbart sich eine kleine Siedlung, ein Fischdorf, dessen Ruhe einen grotesken friedlichen Eindruck vermittelt. Ihr kleines Holzboot, mit dem sie gen Land rudern, legen sie direkt neben dem des Geflüchteten an. In dem hölzernen Gefährt finden sie eine glimmende Fackel vor, die knisternd ihre letzten Stunden zählt, daneben Reste von Kräutern, die sie jedoch nicht genau benennen können. Er, oder Sie, kann also nicht weit sein. Vorsichtig tasten sich die beiden voran, in Richtung eines zaghaften Lichtes, das von der Mitte des Dorfes aus zu ihnen durch die vom Mond erleuchtete Nacht hindurch dringt. Es stammt von einem, noch zu dieser späten Stunde belebten, Gasthauses. Mit zaghaften Blicken spähen sie durch eines der kleinen Fenster ins Innere der Hütte. Nichts scheint darauf zu deuten, dass den beiden Gefahr drohen könnte, vielmehr zeugte die Szenerie von einer freudigen Gesellschaft. Vertrauensvoll treten die Recken durch die Vordertür herein und werden sogleich herzlich von der Betreiberin des Wirtshauses namens Friella und ihrem Mann Bart empfangen. Verwunderlich, dass sie die Sprache der Skarnländer, wenn auch mit leichtem Akzent, spricht, doch weiter stören soll es die beiden nicht. Sie bietet den zweien eine warme Mahlzeit an, die Herren jedoch ziehen den örtlich verkauften Met einer Stärkung vor. Die kurze Verschnaufpause nutzen sie um sich in den Räumlichkeiten etwas genauer um zu sehen. Eine Person sticht ihnen dabei besonders ins Auge. Gänzlich durchnässt sitzt sie am Feuer, über dem eine warme Mahlzeit vor sich hin köchelt, inmitten des Raumes und blickt ab und an vorsichtig zu den beiden Neuankömmlingen herüber mit einer Vorahnung in seinen Augen, die sie zu erkennen scheint. Augenblicklich springen die Skarnländer darauf an und treten zielsicher zu dem Mann, der unter dem beherzten Ruf Lasses „Hey, hast du mich grad angesehen?“ zusammenzuckt. Von dem Gefühl ertappt worden zu sein, und eventuell zusätzlich gedrängt durch den fordernden Griffen Steppkens nach seinen Schultern, wird er redselig und offenbart den Herren seine Geschichte. Er stellt sich ihnen als Julle Liemann vor. „Ich gebe zu, ich kenn euch beide.“ stammelt er. Er sei von der Bolger Kutt geflohen, da er und seine Frau als Sklaven auf dem Schiff transportiert worden seien. Sie sollten als eben diese auf einem Markt verkauft werden. Er jedoch hatte einen Plan ausgeheckt, dem sich seine Frau aus Angst heraus nicht anschloss und auf dem Schiff zurückblieb. Er hingegen schwamm in dem Chaos, ausgelöst durch die Flucht von Alphons dem Alchemisten durch das eisige Wasser bis zur Küste des Fischerdorfes. Er beichtet ihnen, was mit ihnen und den beiden anderen Gefährten unter Deck geschehen ist und dass Alphons dafür verantwortlich sei. Der Alchemist wäre eine sehr aufbrausende Gestalt, dessen Gemütszustand sich weiter verschlechterte, sobald er Botentauben empfing. Den Rest können sich die beiden denken. Jedoch gäbe es an Bord einen Hinweis darauf, wie auch Hulle, seine Frau, von der Bolger Kutt fliehen könne. Eventuell wäre dies auch die Möglichkeit für Tjark und Geronima aus den Fängen der Freisen zu entkommen. Julle steckt den beiden einen Zettel zu, auf dem sich eine Zahlenkombination befindet, darüber ein kryptischer Satz, der sich den beiden nicht erschließt. Leider erinnert sich auch Julle nicht mehr an den Inhalt, der mittels der Botschaft vermittelt werden soll (obwohl er es selbst schrieb nach eigener Aussage). Der Durchnässte merkt zusätzlich an, dass es möglich sei, sollten sie auf die Lösung dieses Rätsels kommen, mittels Lichtzeichen durch eine Fackel oder ähnliches mit der Bolger Kutt, genauer gesagt mit seiner Frau, in Kontakt zu treten. Vielleicht hilft es etwas. Alle drei nehmen flugs ihre Beine in die Hand und eilen zum Strand, um dort am Ufer nach Lichtern Ausschau zu halten.

Indes auf der Bolger Kutt: Tjark und Geronima finden sich ihrer Waffen beraubt in den Räumlichkeiten der Bolger Kutt wieder, umgeben von Männern und Frauen, die in einer anderen Sprache miteinander zu diskutieren scheinen. Ein haltloses Durcheinander entbrennt, indem sich verschiedene Parteien in ihrer eigenen Sprache verbal anzukeifen scheinen. Geronima kann einige Brocken des freisischen Kauderwelsches entziffern und gibt dies an seinen Freund Tjark weiter. Die Belegschaft spricht darüber, wer nun die Leitung des Schiffes und der Crew übernehmen soll, da Alphons getürmt sei. Doch wer ist Alphons? Geronima nutzt die Unsicherheit der Gruppe und erhebt ihre Stimme mit einer ausschweifenden und energischen Rede über Ehre, Glauben und Freundschaft, der leider nur wenig Beachtung geschenkt wird, auch wenn die beiden Gefangenen eine immense Präsenz nach ihrem stolzen Auftritt ausstrahlen. nachdem sie die Skarnländer an ihren Händen fixieren ziehen sie sich vor die Kabine zurück um sich zu besprechen. Tjark brüllt ihnen hinterher: „Freisen! Unter unseren Häuten sind wir alle Fleisch und Blut und eines vereint uns: Loyalität und Verrat.“, was zur Folge hat, dass die fesselnde Wache die Fixierung recht locker belässt. Die Unruhe weicht einer gefährlichen Stille. Was nun? Als sie versuchen wollen gemeinsam einen Plan zu schmieden, raschelt es hinter ihnen im Gebälk. Sogleich springt eine weibliche Gestalt aus ihrem Versteck, eilt an die kleine Luke, die den Blick auf die Wölmsee und ihr anliegendes Festland offenbart und winkt panisch ihren Arm, als wolle sie jemandem etwas sagen. Immer wieder zeigt sie auf die Laterne, die sich neben ihr befindet und nickt. Dann dreht sie sich um. Sichtlich irritiert schauen die beiden die junge Frau an, den fragenden Blick deutend beginnt diese sofort zu erzählen. „Ich bin Hulle. Mein Liebster Julle hat soeben das Schiff in all dem Tumult verlassen und sich davon geschlichen, wozu mir der Mut fehlte. Allerdings haben wir vereinbart, dass wir uns mittels der Laterne absprechen und auch meine Flucht organisieren. Denn ich habe eine geheime Botschaft von ihm erhalten. Die soll mir dabei helfen zu verstehen wie ich entkommen kann. Ich bin Sklavin auf diesem Schiff und so war es auch Julle.“ und sogleich kramt sie aus ihren Taschen einen kleinen Zettel hervor, den sie den beiden nach dem Lösen ihrer Fesseln in die Hand drückt. Auf diesem befindet sich der Satz „Vogel Quax zwickt Johnys Pferd bim“ und darunter wiederum die Zahlenfolge „7191542529152821131826254182419“. Ihre Flucht hinge von dem Lösen des Codes ab. Julle würde auf dem Festland Hulle dabei unterstützen. Immer wieder sehen sie kleine Lichtzeichen vom Strand aus zu ihnen dringen, doch als sie gerade zu grübeln versuchen setzt sich plötzlich das Schiff in Bewegung. Hulle ist sichtlich aufgebracht. Ihre Fluchtchancen sinken mit diesem Moment auf null. „Ich darf hier nicht mit euch entdeckt werden“ murmelt sie panisch zu Tjark und Geronima, als sie sich auch schon in Richtung der Tür der Kajüten aufmacht, sie aufreißt und brüllt: „Die Gefangenen, sie haben sich befreit!“, worauf sogleich einige stämmige Burschen in den Raum dringen, die beiden zu Boden ringen, während die Bolger Kutt beginnt Fahrt aufzunehmen. Indes macht sich Dorf bei den drei Männern Unruhe breit, denn sie bemerken, dass die Bolger Kutt ihre Segel setzt. Sie haben es auf Deck nicht geschafft hinter die Bedeutung der Botschaft zu gelangen. Ein neuer Plan zur Rettung ihrer Freunde muss her. „Sie sind unterwegs nach Welden. Sie wollen sie als Sklaven verkaufen!“. Mit dem Nötigsten ausgerüstet eilen sie sogleich hinterher, denn Welden ist zum Glück nicht allzu weit entfernt.

Kapitel 2: Hochweg in die Hölle

Welden. Eine Stadt, die floriert und sich der freisischen Ordnung der Gegend entzieht. Weltoffenheit ist die Basis des freien Handels, der in dieser Ortschaft geradezu gedeiht. Die Luft ist erfüllt von verschiedensten neuartigen Gerüchen und allerlei verschiedenste Sprachen vermengen sich in dem Getummel zu einem entspannenden Brummen. Die Freiheit, jegliche Ware an einem Ort anbieten zu können ebnet den Boden für den Menschenhandel, der, neben dem Geschäft für Waffen, Nahrung und Rüstungen einen erheblichen Anteil an dem regen Treiben einnimmt. Zu den zahlreichen Versteigerungen vom menschlichen Gut eilen die Männer aus dem kleinen Fischerdorf, die in aller Hast die Handelsstadt erreichen. Sie müssen nicht lange suchen als ihnen sogleich die beiden Skarnländer ins Auge springen, neben ihnen eine junge Frau, die Hulle, Julles Geliebte, zu sein scheint. Wie sollen sie sie aus den Händen des Händlers befreien, so gänzlich mittellos, ohne Geld? Es führt also nichts daran vorbei, dass sie irgendwie über Verhandlungen versuchen müssen den Menschenverkäufer davon zu überzeugen ihre Freunde an sie abzutreten. Als Geronima und Tjark ihre Kammeraden erkennen und erahnen, was sie vorhaben, versuchen sie mittels Vortäuschen von Krankheiten und ähnlichen Makeln ihren Marktwert zu senken und für Aufruhr zu sorgen. Als schließlich Geronima, auf Anregung Lasses, aufschreit und den Händler ermahnt, dass er gerade mit einem Großmeister der Axt spräche, setzt Steppken mit seiner Betörung des Herren der Geschichte die Krone auf und schließlich rückt er, nach einem kurzen Rückzug mit dem Erfinder in seinen Wagen (indem etwas geschehen sein muss, dass sich keiner vorstellen mag), die Gefährten heraus. „Und Hulle?“ ruft Julle hinter ihnen. Die Wachen des Händlers, noch immer beeindruckt einem Großmeister begegnet zu sein, richten sich an die Skarnländer. Sie stellen sich ihnen als Gurt und Fandt vor. „Wir sind Männer von Ehre. Geht euer Wege und wir regeln das mit dem Kleinen.“ womit sie den Händler sachte bei Seite schieben und den Weg für Hulle freimachen, die zu Julle eilt. Überglücklich fällt sich das Liebespaar in die Arme, die für einen Moment alles um sich herum zu vergessen scheinen. Auch die Gruppe feiert ihr Wiedersehen. Kurz beklagt Steppken den Verlust seiner, für den Assassinen gebauten, Waffe, als Julle und Hulle sich zu ihnen wenden um sich von Herzen zu bedanken. Sie wollen nun weiterziehen und ein neues Leben in Freiheit genießen. Als die Jarls um Hilfe und Auskunft bei Julle bitten, teilt er ihnen das wenige Wissen mit, das er besitzt. Dabei handelt es sich um den Aufenthaltsort des Torlørds Torben "Røkna" Lindingæ, dessen Hauptsitzt sich in der Lindingmark befindet, unweit entfernt von Welden. Dankend verabschiedet sich das wiedervereinte Paar und zieht ihrer Wege, während die Jarls überlegen, wie sie sich nun für die kommende Zeit rüsten sollen. Neue Waffen für Geronima und Tjark müssen her. Wie es der Zufall so will finden sie schnell einen Händler, der eben dies anbietet und suchen sogleich seinen Laden auf. Ehrfürchtig blickt er in Lasses Richtung, als sie in die Räumlichkeiten treten. Auch er scheint von dem Titel des Großmeisters erfahren zu haben und so überreicht er den Vieren ein paar Äxte, wie auch auf Anfrage von Geronima einen Dolch, von mittlerem Wert, jedoch ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. „Ihr könnt euch sicher denken, hier ist im Moment schwer mit Waffen, ne? Seit Lindingmark jeden Mann einzieht der irjendwad halte kann wad nur halbwegs en Knübel is, aber niemanden rein lässt, ist das en bisschen schwierig.“ Aus diesem Grund sollen sie doch so freundlich sein und nicht verbreiten, dass er den Vieren die Waffen schenkt. Eine Bedingung, mit denen sie sehr gut leben können. Als Lasse nachfragt, was das Problem mit der Lindingmark sei, erklärt der Händler ihnen, dass, seit der Torlørds dort die Führung übernahm, keiner mehr die Stadt ungehindert betreten konnte. Bis auf dem Leichensammler. Er ist der Einzige, der die Stadttore noch passieren könne. Ob sie den Leichensammler wohl überzeugen können sie in die Stadt zu schleusen? Geronima soll die Situation auskundschaften. Wenn die anderen Drei vom Leichensammler unerkannt bleiben sollen, sofern sie versuchen wollen sich Tot zu stellen, sollen sie sich ihm noch nicht vorstellen, weswegen die Schamanin sich alleine dem Haus des Leichensammlers nähert. Von weitem dringt der beißende Geruch von verwesendem Fleisch in ihre Nase. Die Tür ist einen Spalt breit geöffnet und so tritt sie ins Innere, indem ein kauziger Mann seiner Arbeit nachgeht und auf ihre Begrüßung etwas eigenartig reagiert. „Seid ihr eine Leiche?“. Der alte greise Mann schiebt Geronima, als sie kurz darauf sagt sie würde ihm Leichen bringen, auf einen Tisch. Noch bevor sie den Satz „Aber ich bin doch noch gar nicht to…“ beenden kann nimmt der Kauz sie, wortwörtlich, genauer unter die Lupe. „So. Erste Probe…“ krächzt er, als er der Schamanin einen Spiegel über Mund und Nase hält, der sogleich beschlägt. Mit einem Hammer schlägt er anschließend auf ihren Arm, die ihm kein Anzeichen der Leichenstarre vermittelt. Während Geronima immer weiter versucht ihn von ihrem absolut lebendigen Äußeren zu überzeigen fährt der Mann mit seinen Proben fort. Er horcht mit einem Horn nach ihrem Herzschlag und mittels einer riesigen Lupe bemerkt er die rosig durchblutete Haut der Frau, bis er schließlich zu dem Schluss kommt, dass es sich bei Geronima um keine Leiche handelt. Wer hätte es gedacht. Als ihm dies bewusst wird jagt er sie ohne weiter viele Worte zu verlieren hinaus. Auch wenn diese Bekanntschaft nicht die angenehmste war ist doch nun das weitere Vorgehen klar. Sie müssen wie tot erscheinen und die Proben des Leichenbestatters bestehen. Erst dann würde er sie an den Wachen vorbei in die Lindingmark karren. Geronimas Wissen über Kräuter sagt ihr, dass es die Möglichkeit eines Trankes gibt, der ihnen behilflich sein könne, doch genaueres kann sie bislang noch nicht sagen. Das müsse sie noch genauer auskundschaften. Während Lasse und Geronima sich aufmachen um auf Kräuterjagd zu gehen bleiben Tjark und Steppken in Welden zurück um einen neuen Apparat mittels Holz, welches sie sich für die Kupferlinge, die sie für ein paar Tricks des Assassinen erhalten, kaufen können, für Tjark zu konstruieren (Arbeitstitel: Helikoptaxt / Final: Helix). Wieder einmal trennen sich die Wege der Helden, doch voraussichtlich nicht für lang. Kurz hinter den Stadttoren entdecken Geronima und Lasse sehr schnell einen Turm, der wie ein Monument an der Küste emporragt und die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zieht. Er wirkt verlassen und verwahrlost, seine steinernere Mauer jedoch beherbergt Geister aus vergangenen Tagen, in denen er dem Schutz der Handelsstadt diente. Nun jedoch ist er lediglich noch ein altes Gemäuer, das dem Höhenstreben der umliegenden Bäume deutliche Konkurrenz macht. Neugierde treibt sie in die Richtung des Einganges, die Spitze des Turmes offenbart ein leichtes Glimmen, das von einem Feuer stammen muss. Geräusche dringen durch die Stille der Natur. Sie dringen aus dem Inneren des Gemäuers. Ist der Ort doch nicht so verlassen wie er scheint? Eine Treppe in diesem Turm führt hinauf auf die einzelnen Ebenen, auf dessen ersten Etage die beiden eine Gestalt im Dunkeln herum huschen sehen. Die Schamanin nährt sich dem Geschöpf und gibt ihm auf freisisch zu verstehen, dass sie keine Bedrohung darstelle und in Frieden komme. Die Stimme eines jungen Mädchens dringt aus der Dunkelheit und verrät mit gebrochener und schwacher Stimme ihren Namen: Synsa. Als Waisenkind lebe sie nun an diesem verlassenen Ort und fordert die beiden auf augenblicklich zu gehen, während das scharfe Geräusch einer gespannten Bogensehne die Stille durchbricht. Geronima gelingt es die, im wahrsten Sinne, angespannte Situation zu entschärfen und schafft es, dass das Wesen aus dem Schleier des Schattens ins Licht tritt. Ein Mädchen, jämmerlich und verkümmert, stellt sich den beiden entgegen. Als die Schamanin ihr ihre Hilfe versichert eilt diese auf sie zu und nimmt sie in ihre Arme. „Vom Turm aus könnt ihr das ganze Umland sehen.“ Als Geronima ihre Suche nach Kräutern erwähnt verweist das Mädchen auf eine Karawane, die sich in der Nähe befinden würde. Ein gewisser Herr Weiß könne ihnen sicher weiterhelfen. Sogleich eilen die drei auf die Spitze des Turmes um besagte Karawane ausfindig zu machen. Schnell sind die Zelte von weitem in Augenschein genommen, doch als sich Geronima und Lasse umdrehen und sich bei der jungen Dame bedanken wollen, scheint sie spurlos verschwunden zu sein und Geronima um ihren Dolch beraubt. Dieses listige Biest. Als sie den Turm hinuntereilen ist lediglich nur noch ein Pfeil von ihr geblieben, den sie an sich nehmen. Besser als nichts. Sie treten ins Freie, nach dem vergeblichen Versuch Synsa zu sich zu rufen als in diesem Moment die verbleibenden zwei Jarls den Weg entlang in Richtung des Turmes stapfen. Lasse und Geronima drehen sich in Richtung ihrer Neuankömmlinge. Offenbar haben die beiden alles Nötige in Welden erledigt und sind der Richtung gefolgt. Wieder vereint setzen sie sich gegenseitig über die jüngste Vergangenheit ins Bild. In der Hoffnung in der nahen Umgebung hilfreiche Informationen zu erhalten eilt die Gruppe zu der Anhäufung von rastenden Zelten, die Lasse und Geronima von der Spitze des Turmes aus entdeckten. Ein Lager, das beschaulich am Waldrand verweilt, ist belebt von allerlei Gesindel, das taumelnd sich dem Treiben hingibt. Ein buntes und reges Treiben belebt die Szenerie, in dessen Mitte ein warmes Feuer brennt. Die Menschen scheinen vergnügt und genießen ihr Leben in vollen Zügen. Die Zelte wirken eher unscheinbar, bis auf einen Wagen, welcher der Gruppe sogleich ins Auge sticht. Auf einige auf Nachfragen nach Herrn Weiß bei der anwesenden Bevölkerung hin deuten eben diese auf diese Unterkunft, welche die Gruppe sogleich zielstrebig aufsucht. Der Wagen zeugt von imposanter Größe, manch Häuschen in ihrer Heimat Skalme sind kleiner und ein Guckloch in der Tür gibt Einblick in das Innere, an dessen anderen Seite das Auge eines älteren Mannes hindurchblitzt. Freundlich grüßen die Herrschaften den Mann, der augenblicklich die Tür aufsperrt und sie hereinbittet. Der verlotterte Herr, sichtlich kleiner als die Jarls mit deutlich dunklerer Haut, stellt sich ihnen als Waltor Weiß vor. Er versteht überraschenderweise ihre Sprache äußerst gut, obwohl er offenkundig einem anderen Volk, genauer gesagt von den Narii, wie er anschließend erläutert, entstammt. Doch ihm ist nicht nach ausschweifenden Erklärungen, stattdessen sollen sie doch von seinem, nach eigener Aussage hervorragendem, Kristall Met probieren. Doch Vorsicht sei bei dem Genuss geboten, denn nähme man zu viel davon zu sich würde ein vorübergehend anhaltender, todesähnlicher Zustand eintreten. Die vier wechseln schnell ein paar Blicke. Das ist genau das was sie brauchen. Dankbar nehmen sie das Angebot des Kauzes an, als dieser jedoch bemerkt, dass ihm sein Vorrat ausgegangen ist. Er möchte etwas nachbrauen und sucht einige seiner Kräuter aus einem kleinen Kästchen zusammen, welches bei seinem Kessel liegt. Alles muss streng nach Fortschritt zusammengefügt werden und er spricht davon, dass er vier Zutaten dafür benötige. Doch als er nach den Kräutern greift um sie zusammen zu mischen hören sie eine massive Explosion. Aus dem köchelnden Kessel, neben dem sich soeben noch Waltor befand, schießen Flammen hervor, gefolgt von einer Druckwelle, die zur Folge hat, dass Waltor nun reglos, wie sich herausstellt, tot, mit aufgeschlagenem Kopf, auf dem Boden liegt. Mist. Wie um Bornes Willen noch eins sollen sie nun an die Liste der Zutaten kommen? Geronima nimmt den Kasten mit Kräutern an sich und wühlt durch die verschiedenen Blätter hindurch. Keine Spur von dem Rezept. Doch warum nicht ein eigenes Rezept versuchen? Die Wirkung von Tynnsbørn, welches sie aus dem Krautgewirr zieht, ist ihr geläufig. In der Hoffnung, mehr über weitere mögliche Zutaten zu erfahren, eilt sie hinaus, dicht gefolgt von ihren Kameraden, von denen einer sich einen zerbrochenen Holzlöffel aus dem Wagen stibitzt, und erfragt sich ihren Weg, der sie zu einem der anliegenden Zelte führt, indem die Gruppe eine Seherin antrifft. Etwas skurril bewegt sich die Dame mit dem Namen Jafasar Akuhl auf dem Zeltboden hin und her und spricht in kryptischen Sätzen. Ungefragt beginnt sie vor sich hinzusäuseln, befragt ihre mythischen Gegenstände und kramt sogleich aus einer Ecke ein Buch mit der Aufschrift „Ganz passable Kräuter und wo sie zu finden sind“ heraus.

„Wo Schwerter und Klingen toben, da bin ich zu Haus. Denn wenn ihr Gesang verstummt, treibe ich aus.“

„Wo alles endet, da sprieße ich. Im Dunkel des Jenseits verberge ich mich.“
„So fein mein Stich, so gewaltig mein Ursprung. Das Blut meiner Kinder ist was Ihr sucht.“

„So bescheiden mein Aussehen sein mag, so hoch werde ich doch geschätzt. Trotz oder gerade wegen meiner dunklen Einzigartigkeit.“

Geronima erkennt sogleich, dass mit dem dritten Satz Tynnsbørn gemeint sein muss, was zur Folge haben muss, dass die anderen Sätze Hinweise der Seherin darstellen, die die Zutaten verraten, wenn auch auf einem deutlich komplizierterem Weg, als es nötig gewesen wäre. Doch die Seherin macht nicht unbedingt den Eindruck, als hätte sie viel Interesse daran es den Jarls leicht zu machen. Man kann annehmen, sie bezwecke das Gegenteil. Geronima kommt nach einigem Grübeln über die Verse der Hexe auf die Namen zwei weiterer Zutaten des Kristall-Mets, Grabblatt und Narrenglück, doch zu dem letzten Hinweis kommt ihr kein ihr bekanntes Kraut in den Sinn. Es nützt nichts, sie brauchen das Kräuterbuch der Seherin, die dieses jedoch nicht ohne Gegenleistung herausrücken möchte. Was sie dafür haben will ist ein skarnländisches Herz. Der Blick der Vier wandert in Richtung des Wagens, indem der tote Herr Weiß liegt. Ach was soll schon schief gehen, die Hexe wird es eh nicht bemerken. Und so eilen sie zu dem Leichnam, entnehmen diesem sein Herz, brauchen wird er es sowieso nicht mehr, und bringen es der Schamanin, die sogleich freudig aufschreit und ihnen das Kräuterbuch entgegen wirft. Eilig stecken sie es sich ein und suchen das Weite. Sie wollen nicht vor Ort sein, wenn die Dame erfährt, dass sie reingelegt wurde. In sicherer Entfernung blättert Geronima durch die Seiten und findet schnell die letzte Zutat: Unisblattkraut. Endlich können sie die verschiedenen Zutaten zusammen mischen. Während das Gesöff so vor sich hin brodelt erhebt Steppken seine Stimme. Er trägt einige Verse vor, die er Geronima widmet. Die herzzerreißenden Zeilen beendet er mit der Übergabe eines Bogens an die Schamanin, als Zeichen seiner Zuneigung. Gerührt, mit Herzen erfüllt voll Freude, einer neuen Waffe und einem neuen Trank in ihren Taschen wandern die vier Jarls aus Skalme den Pfad entlang zurück zur Handelsstadt.

Kapitel 3: Aufstieg und Fall eines Verräters

Auf halben Weg macht die Gruppe halt. Geronima und Tjark erinnern sich eine Hütte gesehen zu haben, nicht unweit entfernt des Rastplatzes der Karawane, aus der Rauch aufgestiegen sein soll. Auch wenn Eile geboten ist in dieser misslichen Lage, weitere Informationen in der nahen Umgebung zu erhalten ist ein kostbares Gut, dass nicht zu unterschätzen ist. Auf dem Absatz kehrt machend schlagen sie den Weg ein in Richtung des Holzhauses, dass sich als Krämerladen mit der Aufschrift „Fulminantus Fapps furioser Maskeradenladen“ entpuppt. Ein freundlicher Verkäufer, der ein wenig aufgedreht wirkt, tritt ihnen warmherzig entgegen und bietet ihnen allerlei Plunder an. Als die Jarls überlegen fällt ihnen ein, dass sie auf ihrer Suche nach der Leichenstarre etwas Wesentliches außer Acht gelassen hatten: Die Leichenblässe. Als der Händler dies erfährt springt er sogleich freudig hin und her und bietet ihnen an die Herrschaften und die Dame auf seine Kosten hin zu schminken. Mit sichtlich viel Spaß macht er sich an der Haut der Vier zu schaffen und entlässt sie, zusammen mit einem Satz Alltagskluft, lediglich mit dem Wunsch ihn weiter zu empfehlen, aus seinem Laden. Sichtlich überrascht von einer solchen Begegnung, aber doch erleichtert diesen Teil des selbst inszenierten Todes nicht vergessen zu haben, können sie nun dem Kauz in Welden einen finalen Besuch abstatten. Als sie vor die Schwelle des nach Verwesung muffenden Hauses treten stoßen sie gemeinsam mit dem Teufelsgebräu an und sacken sogleich regungslos zusammen. Der alter Mann öffnet die Tür, die knarzend der Bewegung nachgibt, nimmt die Körper in Augenschein und lädt sie sogleich nach einer umfassenden Begutachtung, dessen Verfahren er eventuell noch einmal überdenken sollte, auf seinen Karren. Die Jarls sind ihrem Ziel ein Stück näher gerückt.

Die Lindingmark. Von weitem wirkte so noch unerreichbar, nun aber zum Greifen nah. Seite an Seite mit dem Tod in Person, lassen sich die Jarls zusammen mit einigen mehreren leblosen Körpern in die Stadt treiben, vorbei an misstrauischen Wachen, geführt von einem senilen Kauz, der noch zu einem der sympathischen Zeitgenossen zählt, denen sie auf ihrer Reise bislang begegnet sind. Die Stadt des Torlørds strotzt nur so vor Manneskraft, es riecht nach Erbrochenen und Schweiß. Der kriegerische Klang der Schmieden vermengt sich mit dem seichten Rauschen der ruhigen See, die am Hafen zur Ruhe kommt. Dort liegt die Bolger Kutt vor Anker, jedoch nicht allein. Weitere Schiffe liegen im Hafen an, bereit, um eine gewaltige Menge an kampflustigen Männern und Frauen ohne Umwege in eine Schlacht zu geleiten. Der Karren kommt schließlich in einer dunklen Ecke zum Stehen und der Leichensammler trottet bedacht in ein anliegendes Haus, die Tür hinter sich schließend. Ruhig und geduldig verharren sie da der Dinge, die noch kommen sollen, als sie bemerken, dass noch eine weitere Gestalt plötzlich um sie herum wandert. Eine Hand streift den Wagen, auf dem die Jarls liegen und beginnt diesen in Richtung des Haupthauses zu ziehen. Eine vertraute weibliche Stimme dringt an ihre Ohren. „Wenn wir den Verräter Singhsong fassen wollen, so müssen wir uns beeilen. Haltet euch bereit.“ Als sie ihren Satz beendet vernehmen die Jarls eine männliche Stimme, scheinbar eine Wache in Begleitung einer zweiten, die die Frau zu befragen versucht. Der Mann ist irritiert, er kenne die Dame nicht und besteht darauf die Ware auf dem Karren inspizieren zu wollen. Nervosität breitet sich bei der Gruppe aus Skalme aus, die nun in Gefahr ist entdeckt zu werden. Die Wache lunst auf den Inhalt des Karrens und beginnt aufzuschreien „Hier stimmt doch was nicht! Mach sie nen Kopf kürzer!“ und sogleich hören die Jarls wie eine metallische Klinge sich durch wehrloses Fleisch frisst. Etwas fällt mit einem stumpfen Aufprall zu Boden. Tjark reagiert in Windeseile, hechtet auf und bricht der nahe stehenden Wache das Genick, während die andere Wache, sein blutiges Schwert in der Hand tragend, von Lasse, Steppken und Geronima überrumpelt wird. Als sie sich kurz Zeit nehmen ihre Umgebung wahrzunehmen müssen sie entsetzt feststellen, dass vor ihnen der leblose Körper einer Frau liegt, direkt daneben starrt ein bekanntes Gesicht gen Himmel. [Martha] ließ ihren Kopf, sie opferte sich für die Vier um ihre Heimat zu retten. Doch es bleibt keine Zeit sie zu betrauern, sie stehen direkt neben dem Haupthaus, indem sie Torben vermuten. Sie müssen handeln, so schnell wie möglich. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ihre Anwesenheit die Runde machen würde. In Hast schaffen sie die leblosen Körper auf den Karren und entwenden den Wachen ihre Waffen und Schilde um anschließend, mit dem Karren im Schlepptau zum Haupthaus zu eilen. Ein stämmiger Mann am Eingang, der den Einlass kontrollieren soll, ist, trotz der neuen Gesichter, offenbar nicht allzu irritiert die Vier zu sehen und verweist sie, als er den Leichenkarren erblickt, auf einen kleinen Verschlag, in dessen Innern sie die toten Körper abladen sollen. Ein Raum, der abstoßender nicht sein kann. Der Boden ist gepflastert mit toten Männern und Frauen, denen ihre Brust aufgeschnitten wurden, zahllose Fliegen surren über die Verwesung, sich labend an dem Tod, der in diesen verlassenen Ort Einzug hält. Das Tor hinter ihnen verschlossen bleibt den Jarls nur der Weg nach vorne in Richtung einer Tür, die eine Verbindung zum Haupthaus darstellt. Die Stimmen hinter dem Holz verstummen und kräftige Schritte bahnen sich ihren Weg in ihre Richtung, die in dem aufstoßen der Tür münden. Vor den Jarls erhebt sich eine mächtige Gestalt, bedrohlich baut sich diese mit seinem riesigen Schild und seinem Schwert auf. „Da sind die ach so großen Helden von Skalme. Ihr seid zu spät.“ Spottet der riesige Freise. „Singhsong macht sich soeben auf den Weg meiner Flotte eure wertvolle Heimat näher zu bringen. Doch was interessiert es euch. Ihr bekommt jetzt Axtbrecher zu schmecken!“ Brüllt er ihnen entgegen und prescht auf sie zu. Sie stehen dem Torlørd höchst persönlich gegenüber, der mit mächtigen Hieben seines Schwertes und schwungvollen Paraden seines Schildes zu glänzen weiß. So beeindruckend seine kämpferischen Fähigkeiten auch sind, so stellt er eine immense Bedrohung für die Gruppe aus Skalme dar. Sie verteidigen sich so gut sie können, müssen aber massive Treffer auf ihrer Seite einstecken. Es gelingt ihnen unbewusst den Rhythmus des Kämpfers zu stören und landen einen Hieb nach dem anderen, bis der Freise nach einem finalen Schlag Lasses leblos zu Boden sinkt. Sichtlich erschöpft, in dem Wissen dem Tod nur knapp entkommen zu sein, blicken sie hinter dem Tor in Richtung Hafen, doch der Torlørd soll Recht behalten: Gino ist schon auf dem Weg. Die grün weißen Segel der Bolger Kutt schimmern noch am Horizont, gefolgt von den Segeln einer Flotte, die erbrechend gefüllt ist mit Kämpfern. Sie haben ihre Mission nicht erfüllen können. Nun schwebt ihre Heimat in der größten aller Gefahren. Ob sie der Auslöschung des skarnländischen Volkes noch zuvor kommen können?
... Fortsetzung folgt…


(folgt)