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Die Legende von Arron Tor

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Legenden berichten von einer Zeit, in der Skarnland noch schwach war. Jung und noch im Wachstum begriffen.

Zu jener Zeit datiert sich die Geburt eines Kindes zurück, das einst bekannt werden sollte als Arron Tor und den alle nur ehrfürchtig "den Weisen" nannten.

Nicht viel ist über jene Zeit bekannt, denn selbst das Bisschen an Geschichtsschreibung, das die Skarnländer neben den bekannten Legenden kennen, ist zu jung dafür. Durch Weitergabe der Geschichte von Arron-Tor geriet ein Teil in Vergessenheit.


Arron Tor wurde als Schamane ausgebildet; die Wege der Götter, Pflanzen und Tiere gelehrt. Doch zugleich soll er eine Stimme besessen haben, deren schiere Stärke selbst einen Jarlbären stoppen konnte. Wann immer sein Dorf, dessen Name heute vergessen ist, in den Krieg gegen eines der anderen zog, soll er es gewesen sein, den sein Jarl die Krieger mit der Macht seiner Worte zu Taten treiben ließ, die seit jeher kein anderer Mensch erreichte. Der Schamane selbst marschierte trotz seiner gerade einmal fünfzehn Sommer stets neben seinem Jarl an der Spitze der Gruppe.

Wenn Arron Tors Stimme erklang und von den Soldaten hinter ihm beantwortet wurde, sollen seine Feinde vor Furcht erzittert sein. Es heißt, ein einziges Mal soll er sogar in seiner Meditation mit Borne, dem Schöpfer des Skarnlandes selbst gesprochen haben.


Eines Tages fiel Arrons Jarl in der Schlacht. Nach seiner Beisetzung wurde der gerade volljährige Schamane zu seinem Nachfolger ernannt und führte sein Amt mit mehr Ehre, als jedem anderen Jarl nach ihm zugesprochen wurde.

Es war zu jener Zeit, dass Arron die Sinnlosigkeit im Dasein der Wikinger erkannte. Die Dörfer Skarnlands bekämpften sich untereinander, anstatt sich im Angesicht der Eiren und ihrer Schöpfungen zu vereinen. Darum fasste der Jarl, der inzwischen zweiundzwanzig Sommer zählte, seinen Entschluss: Er entsandte Boten zu den anderen Dörfern und versprach ihnen neben Speis und Trank auch eine besondere Gelegenheit, sollten sie seiner Einladung folgen.

Wie viele von ihnen wirklich kamen, ist nicht bekannt. Doch die größten Worte Arron Tors sind überliefert worden: Er soll vom Beginn der Dämmerung bis zum Sonnenuntergang gesprochen haben, seine grollende Stimme über das halbe Skarnland fegend. Er sprach von der Sinnlosigkeit ihrer Kriege, von all den Schätzen und Kämpfen jenseits der Wölmsee. Alle Jarl, auch jene, die ferngeblieben waren, lauschten seinen Worten gebannt, denn der Wind trug seine Stimme selbst zu ihnen. Als er mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne verstummte, war das Blut der Wikinger entfacht.

Dieses Ereignis, die Zusammenkunft der Jarl unter Arron Tor, ist als das erste Thing bekannt geworden, nach dem Geräusch der Fäuste, die als Applaus gegen die metallenen Plattenstücke geschlagen wurden.

An jenem Tag hatte Arron allerdings noch über etwas anderes gesprochen, wie die Legende besagt. Er sprach von Bornes Willen, die Menschen sich beweisen zu lassen. Und gleichzeitig rief er die Jarl dazu auf, mit ihm gemeinsam gegen den Schöpfer zu ziehen, um ihm zu beweisen, dass er richtig entschieden hatte. Diese zwei Sätze wurden wortwörtlich von Generation an Generation weitergegeben:

"Wir sind Borne dankbar! Wie sonst können wir uns bedanken, als dadurch, dass wir ihn töten, ihm beweisen, wie stark wir geworden sind?!" Und so geschah es. Fünfhundert Männer zogen am nächsten Tag unter der Führung von Arron Tor los, um Borne aufzusuchen, nicht ahnend, dass ihr Anführer von Vinnir, dem Gott des Diebstahls und des Bösen getäuscht worden war.


Was in der darauf folgenden Schlacht geschah, ist im Lauf der Zeit verloren gegangen. Allerdings ist bekannt, dass sie einhundert Tage und einhundert Nächte andauerte. Bis mit den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne Borne tödlich getroffen zu Boden sank. Vor ihm stand, ebenfalls schwer verwundet, Arron. Beide tauschten einen letzten, bedeutungsschweren Blick, bevor der Schöpfer zusammensank. Um sie herum lagen die Toten, jeder einzelne, der in den Kampf gegen Borne gezogen war. Jeder einzelne gefällt von seiner Macht. Als nun auch der Gott starb, verblieb nur noch ein einziges lebendes Wesen auf der Ebene.

Es war in diesem Moment, dass sich der Schleier um Arrons Geist löste und er seinen Fehler erkannte. Er verfluchte Vinnir und kehrte zu seinem Dorf zurück, um davon zu berichten, was geschehen war.


Das Wissen um die Jahre nach seinem Sieg über Borne sind rar. Bekannt ist, dass Arron Tor bei seiner Rückkehr den Titel "Der Weise" erhielt. Er hatte das Skarnland geeint, auf dass es eines Tages die Wölmsee überqueren und herausfinden sollte, was dahinter lag.

Die Skarnländer sahen es als ein weiteres Zeichen des nunmehr toten Borne, dass der ehemalige Schamane erst im nie zuvor erreichten Alter von fünfzig Sommern verstarb. Er hatte seine beiden Söhne überlebt. Und von seinen drei Enkelsöhnen hatte nur einer seine Weisheit geerbt. Dieser sandte die anderen zwei, um neue Dörfer zu gründen, wie er selbst es ebenfalls zu tun gedachte. Sie teilten ihren Stamm in drei gleich große Teile und trennten sich. Jeder von ihnen gründete ein neues Dorf. Es ist allerdings nur eines jener Dörfer namentlich bekannt, nämlich das des weisen Enkels. Die anderen beiden sind vergessen worden.

Jenes, das noch bekannt ist, wurde von einem Jarl errichtet, der das Andenken seines Vorfahren ehren wollte: Auf jener Ebene, auf der mehr als fünfundzwanzig Sommer zuvor Borne gefallen war. Hier errichtete er das Hauptgebäude des Dorfes Skalme und platzierte an dessen Stirnseite das Totem seines Großvaters, das "Herz des Weisen".

Dies war wohl nicht sein ursprünglicher Name, doch wurde ihm dieser zu einem späteren Zeitpunkt verliehen. Es heißt, am Tag der Geburt eines neuen Jarl und am Tag des Todes des vorherigen, soll der Geist des Weisen über seinem Totem schweben und auf das Gesicht des Neugeborenen oder Toten herabblicken, urteilend, ob das Kind Jarl sein oder der alte Jarl nach Valhalla einkehren kann.


Bis zum heutigen Tag hat es niemand gewagt, das Herz des Weisen auch nur zu berühren, aus Angst, den Zorn Arron Tors auf sich zu ziehen. Einzig dem ältesten Schamanen des Dorfes ist es zur Sommersonnenwende gestattet, das Totem mit geweihtem Wasser zu waschen.